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Einrichtung für Demente

Anlass und Zweck:
Auf dem Grundstück eines ehemaligen Pflegeheimes in Affinghausen soll unter Einbeziehung des alten Gebäudeensembles eine Modelleinrichtung für an Demenz erkrankte Menschen entstehen. Ziel dieses Ideenwettbewerbes ist es alternative Vorschläge guter Lösungen zu entwickeln, die den unterschiedlichen Anforderungen an die Gestaltung, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Energieeinspaarung und Umwelt möglichst in gleicher Weise gerecht werden. Diese sollen dann die Grundlage bilden für die weiteren Überlegungen des Auslobers und des Betreibers. Da es sich um einen Ideenwettbewerb handelt ist eine weitere Beteiligung oder Beauftragung eines Preisträgers nicht vorgesehen aber auch nicht ausgeschlossen, da die spätere Realisierung beabsichtigt ist. Die Grundlagen dafür werden aber erst nach Abschluss dieses Wettbewerbes erarbeitet.

Aufgabe:
Vorbemerkung:

Bei dem Anwesen in Affinghausen handelt es sich um einen Anfang des 20. Jahrhunderts gebauten Gutshof am Rande der Gemeinde Affinghausen. Bereits 1965 wurde der Gutshof zu einem Alten- und Pflegeheim umgebaut (40 Plätze). Sanierungen, Umbauten und Anbauten fanden in den Jahren 1984/85 und 1994/95 statt (94 Plätze).
Pflegerischer Schwerpunkt der Einrichtung war immer die Schwerstpflege. Bis 1996 war die Einrichtung in den Bereichen Schwerstpflege (auch schwerste psychiatrische Erkrankungen und Demenz), Spezialpflege von Menschen im Wachkoma (Phase F“) und der Betreuung und Pflege von jüngeren psychisch veränderten Menschen anerkannt.

1996 wurde die Immobilie wie auch die Betreiberschaft der Einrichtung durch eine bundesweittätige Pflegeheim- / Senioren-Dienstleistungsgesellschaft übernommen. Im Jahre 2001 wurden erste Bereiche der Einrichtung durch die Aufsichtsbehörden still gelegt, weil notwendige Sanierungen und Reparaturen nicht ausgeführt wurden.
2006 wurde die Einrichtung wegen mangelnden Belegung geschlossen. Der Grund dafür lag in dem fehlenden Konzept und mangelnder Kompetenz der damaligen Betreibergesellschaft. Von 2006 bis 2010 dann Leerstand, keinerlei Instandhaltung und Sicherung der Immobilie. Dadurch Vandalismus und Diebstahl an allen Einbauten; zwischen 2005 und 2010 Zwangsversteigerungsverfahren. Seit August 2010 im Eigentum von Alfried Kostrewa aus 31535 Neustadt am Rübenberge, der bereits von 1984 bis 1996 Eigentümer des Anwesens war.

Zur Lage:
Affinghausen hat heute ca. 1000 Einwohner, gehört zur Samtgemeinde Schwaförden (6 Mitgliedsgemeinden mit insgesamt 7200 Einwohnern) und liegt im Landkreis Diepholz. Der Landkreis Diepholz gehört mit einer Größe von fast 2000 km² und seinen 216.469 Einwohnern zu den größten Landkreisen im norddeutschen Raum. Er gliedert sich in 5 Städte, 3 Gemeinden und 7 Samtgemeinden. Die nächst größeren Städte in der Nähe von
Affinghausen sind Sulingen (11 km), Bassum (13 km) und Bruchhausen-Vilsen (9 km).

Das Vorhaben:
Geplant ist die Entwicklung einer Modelleinrichtung für Menschen mit Demenz im ländlichen Raum.
Das 6 ha große Grundstück mit altem parkähnlich angelegten Baumbestand, die Atmosphäre und der „Charme“ der Bestandsgebäude (Guthaus, Scheune, etc) sowie eine ca. 1,7 ha große bebaubare Freifläche östlich des Bestandes sind die Grundlage für die Entwicklung eines mehrgliederigen Konzeptes zur Begleitung, Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz.

Wettbewerbsaufgabe:
Auf der oben schon erwähnten Freifläche östlich des Bestandes sollen 5 Wohngruppen mit jeweils 12 – 15 Plätzen in Form von „Hausgemeinschaften“ nach den Vorgaben der sog. 4. Generation im Pflegeheimbau (siehe KDA, Kuratorium Deutsche Altershilfe) entstehen. Eine der fünf Hausgemeinschaften muss neben dem Zugang zu den allgemeinen Außenanlagen einen besonders geschützten (gesicherten) Außenbereich haben. Diese Hausgemeinschaft wird wahrscheinlich als „geschlossene Wohngruppe“ organisiert.
Die Gesamtplanung der Gebäude auf dem Anwesen muss die Möglichkeit beinhalten, in einem 2. Bauabschnitt zwei weitere Hausgemeinschaften neu zu errichten. Die erforderliche Barrierefreiheit, der Hausgemeinschaftsgedanke, die vorhandene Grundstücksgröße und die geplante Einbeziehung des Außenbereiches sprechen für freistehende eingeschossige Bauformen. Dagegen spricht der Personaleinsatz vor allem im
Nachtwachenbereicht und vielleicht auch die Witterung. Die Auflösung dieses Widerspruches ist eine wesentliche Herausforderung dieser Planungsaufgabe. Die Wettbewerbsaufgabe beinhaltet ebenfalls einen Planungsvorschlag für die Außenanlage und die notwendigen Parkplätze (siehe Außenanlage). Entstehen soll ein stimmiges Ensemble von Gebäuden unter Berücksichtigung der besonderen Gestaltungsanforderungen der
Außenanlagen für Menschen mit Demenz.
Neben der freien Zugänglichkeit aller Bereiche des Anwesens durch eine komplette Einfriedung des Grundstücks sollte der Gedanke eines „Marktplatzes“ oder „Dorfzentrums“ aufgenommen werden, dass von allen Bewohnern als Kommunikationsmittelpunkt genutzt werden kann. Dieser „Marktplatz“ sollte von allen neu entstehenden Gebäuden aber auch von den Bestandsgebäuden möglicht einfach erreichbar sein. Beachtung muss finden, dass sowohl die Bewohner wie die Mitarbeiter und Gäste auch bei schlechterer Witterung zwischen den Gebäuden / Gebäudekomplexen wechseln können.
Dies gilt auch (besonders) für die Nachtwache(n).

Bestand (nicht Wettbewerbsaufgabe)
Zu dem Modell-Gedanken gehört außerdem, dass es für die Bewohner der Einrichtungen, möglicherweise aber auch für die Besucher und Gäste, unterschiedliche „Dienstleistungsangebote“ auf dem Gelände und in den Bestandgebäuden (Scheune, Saal, etc.) geben soll. Stichworte hier: Café, Friseur, Bäckerei, Kiosk, Gärtnerei, etc. Diese sollen der sog. „Milieugestaltung“ dienen, also im geschützten Rahmen des Anwesens den Bewohnern ein abwechslungsreiches Angebot bieten, so wie es in der häuslichen Umgebung und Nachbarschaft auch der Fall wäre.
Neben der Sanierung und Neuwidmung der Bestandsgebäude wird der Ostflügel – nach Totalsanierung – ca. 20 schwerstpflegebedürftigen Bewohnern Heimat und Betreuung nach dem Konzept der „Pflegeoase“ bieten.
Für den Wettbewerb zu berücksichtigen ist hier allerdings, das durch diesen Ostflügel (imBereich des Giebels / imÜbersichtsplan und den Bildern gekennzeichnet) eine Verbindung zumNeubauensemble geschaffen werden soll.

Die Außenanlagen ( für den Wettbewerb zu berücksichtigen)
Die bestehenden Waldbestände auf der Westseite des Grundstücks sind bereits parkähnlich angelegt. Der Baumbestand östlich des Teiches muss noch aufgeforstet und möglicherweise etwas verkleinert werden.
Von allen Hausgemeinschaften und Bewohnerbereichen sollten die Bewohner einen direkten Zugang zu dem „Marktplatz“ haben. Damit ist gemeint, dass es einen zentralen Bewegungs- und Kommunikationsbereich geben sollte, der durch eine anziehende und spannende Gestaltung von allen Bewohnern angenommen und gern genutzt wird. Hier sollten die Bewohner auch in Kontakt mit Pflanzen und Gehölzen (Obst) kommen können. Kleine (Hoch-) Beete können von den Bewohnern als Arbeitsflächen / Gartenflächen genutzt werden. Aber auch hier gilt: Die Ideen müssen so umgesetzt werden, dass sich auch an Demenz erkrankte Menschen zurecht finden. Entsprechende Hinweise bzw. Literatur findet sich unter den Begriffen „Gartengestaltung“ und „Demenz“ im Internet

Raumprogramm:
für eine Hausgemeinschaft mit 12 Bewohnern. Je nach Gesamtkonzept könnte eine Hausgemeinschaft bis zu max. 14 Bewohner beheimaten:
Einzelzimmer: 14,0 - 18,0 m²
Duschbad: 4,5 m²
m² je Bewohnerzimmer: 22,5 m²
m² bei 12 Bewohnern: ca. 270,0 m²

Wohn- u. Aufenthaltsraum mit integrierter Küche: 50,0 - 65,0 m²
Vorratsraum: 8,0 m²
Hauswirtschaftsräume
2 Stück á 8 - 10 m² (Wäsche rein und unrein): 20,0 m²
Büro, Dienstzimmer, Medikamente: 10,0 m²
Abstellraum / evtl. mit Platz für Fäkalienspüle:  8,0 m²
Behinderten WC / öffentlich zugänglich für Bewohner: 5,0 m²
Gäste- u. Personal-WC: 4,0 m²
allgemeine Fläche je Hausgemeinschaft: ca. 120,0 m²
Gesamtfläche je Hausgemeinschaft: ca. 390,0 m²

Auf dem Anwesen sollen zunächst 5 Hausgemeinschaften neu errichtet werden.
Das Raumprogramm für diese:
Anzahl Hausgemeinschaften: 5
Fläche je Haugemeinschaft: 390,00 m²
Gesamt: ca. 1950,00 m²
2-3 Hausgemeinschaften teilen sich
1 Pflegebad á 18 m²: 36,0 m²
1 Arztzimmer für alle Hausgemeinschaften: 12,0 m²
Empfangsbereich für Besucher, Gäste je nach Entwurf
Fläche von allen HG genutzt: ca. 48,0 m²
Gesamtfläche 60 Plätze: ca. 1998,0 m²

Leistungen:

  • Lageplan M 1:1000 / 1:500
  • Grundrisse M 1:200
  • Schnitte und Ansichten M 1:200
    jeweils einschließlich Umgebung und Aussenanlagen
  • Präsentationsmodell M 1:200 mit angrenzender Umgebung
  • Vertiefung charakteristischer Ausschnitt des Entwurfes in M 1:50 / 1:20
    als Fassadenschnitt und oder perspektivische Darstellungen


Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Käppel-Klieber, Abschlußarbeit, herausgegeben im Sommersemester 2011

 
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