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MM 7.1 Gebäudekunde und Gestaltung (WS1718)

Münkershüttenplatz, Weidenau Siegen

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Der Münkershüttenplatz in Weidenau scheint eine belanglos flache Fläche zwischen 60er und 70er Jahre Wohnbebauung, Park- und Modehäusern, halboffenen Flanken zum städtischen Verkehrsraum, Hochstraße, versprengten Gebäuden. Sein gefühltes Volumen wäre ein Kubus von ca. 60 m Kantenlänge, die Platzwände steigen auf Traufhöhen von 10-12 m.

Seine unbekannte Entstehungsgeschichte spricht Bände: Haardt, Fickenhütten, Schneppenkauten, Münkershütten, Müßnershütten, Meinhardt und Weidenau sind in seinem übrigen Ortsteil verschwunden: Heute heißt alles Weidenau. Eine verlustreiche Geschichte, Neu-Benennung eines Stadtteils für die verlorenen anderen, Untergänge im Siegener Konglomerat. Gut so?

Man/frau studiere auch die Münkershüttener Platzränder, ihre kurzen Tiefen, näheren, ferneren Umgebungen, Hinterstübchen des Wohnens und Forderstübchen des Kommerzes, des Einkaufens, Eisleckens, Einzugsbereiche und Verkehrsanbindungen zu schön bergigen Waldhorizonten.

Ich unterstelle allerdings, aufgeklärten EntwerferInnen im Masterstudiengang fiele hier ein symptomatischer Mangel von Nachkriegs-Stadtplanung ins Auge, verantwortet von Skrupellosigkeit und nonchalanter Siegener Stadtverortung, Motto: Solange Kommerz und Geschäft im Stadtteil laufen, toleriert man damit einhergehende Übel. Solch städtische Demenz, Unannehmbarkeit, Nicht-verweilen-wollen und sinnlose Leere münden in bürgerliches Desinteresse an Orten, an Stadt, münden nicht selten in Aggression, die sich gegen Gesellschaft und eigenen Stadtraum richten.

Diesen Münkershüttenplatz muss frau/man aus professionellen Gründen studieren: zuerst und vor allem seine tatsächlichen Potenziale. Die sind doch da, hier ist ihr Ort begreifbar – dieser 60 m x 60 m Raum: Stadt-leer!

Möglicher Raum für eine wohltuende urbane Umgebung, für Anwohner und Passanten, Gäste und Stadtraumfreunde, für die Bildung und Belebung des Milieus. Für den Tausch des kleinen, engeren Privaten mit Momenten im öffentlichen, weiteren Außen, für ein Beleben mit Kleidungs-, Gemüse-, Werkzeugshopping, Eis mit Sahne, Tausch und Austausch in der Sonne und im Regen, Wärme und Kühle; Abwechslungen und Kurzweil: Die ICHS urban verbinden. Stadtraum, der sich wie Gemeinschaftliches und Gesellschaft aller Bürgern fühlt. Eben für die Gesellschaft von Bürgern, denen diese Umgebung aus nativen oder familiären oder historischen Gründen oder Gründen des sozialen Standes, des Schicksals, des Glücks als Umwelt und Lebensraum im Lebensabschnitt bestimmt scheint.

Dieser Raum verdient eine ansprechende Idee.
Etwas Augenschönes, Erlauf- und Erlebbares. Etwas, wo man immer hin könnte. Etwas Originelles, was man städtisch so noch nicht sah – aber eben dort findet. Ein Erlebnis, dem sich frau/man für ein paar Minuten anheim geben wollen. Etwas, was in den karg funktionalen Platzwänden noch nicht in Erscheinung trat. Etwas, an das man sich erinnern will, wo Frau Mann trifft, man Mann, Frau Frau und Kind Kinder.

Diese Stelle ist eben nicht unterbelebt (die kleine Einkaufspassage könnte man anbinden), hier gibt es Anwohner, Ankommende, Autofahrer, Passanten und Fußgänger aus der unmittelbaren Umgebung. So wie der Parkplatz jetzt erscheint, fehlen urbane Attribute, fehlt positiv Wiedererkennbares etwa: Epoche, Geschichte, Pflanzen, Natürliches, Langsamkeit, Verzögerung, Weile, Pause, Verweilerinnen und Verweiler, Jahreszeiten. Kunstlicht, Sinnliches, sichere Sicht in mondige Nächte, na klar, Regendächer usw.

Allein mit Sitzangeboten wird man nicht auskommen, also: Wohin sollen sich Blicke wenden, wo sollen Augen ruhen, auf welchem urbanen Sinn? Wäre hier ein zarter städtischer Erlebnis-Raum von milieuhaftem Charakter, ein Raum des Stadtteil-prägenden Denkens und Fühlens in menschlicher, pflanzlicher und tierischer Umwelt - dann könnte es funktionieren, dass man/frau sich einstellen und das Erlebnis eines kurzen Moments kosten. Es ist angebracht, diesen Platz zu analysieren, seinen Genius Loci zu bestimmen, oder – ja, ist es nicht verführerisch – in dieses Nichts einen Genius Locus zu migrieren, um dem Geviert die Anonymität zu nehmen?

Es geht um eine gute Idee. Gesucht sind Konzeptionen, die sich dieses Ortes bemächtigen, sich einnisten und einrichten. Die Transplantation einer geometrischen oder einer natürlichen Umwelt: Biotop, Bergspitze, Wasserfall, Wüste, Teich mit Insel, ja Insel überhaupt, Wäldchen, Wald-Lichtung, Schonung, Stadt-Imkerei, Miniaturen der lustigen wie unterhaltsamen Verwirrung, des Labyrinths, Bebauungen, Environments und so weiter und so weiter.

Klingt das nicht schon besser als jedes Nichts (es sei denn dieses Nichts wäre urban gekonnt). Bitte einen solchen Denkansatz wählen. Sinn suchen, konzeptionieren. Bitte professionell arbeiten: Das Ding kann sehr, sehr viel Spaß machen, siehe Vorarbeit VorgängerInnen!
Ahoi!

 

Ablaufplan

Topografie des Öffentlicher Raums

Jedes Modell hat ein Pflicht-Abgabedatum (Dezember und Januar), so die Broschüre (Februar). Der Entwurfsprozess wird individuell photographisch dokumentiert, eine Broschüre (inkl. Texten, Beschriftungen, Handskizzen, etc.) editiert, s/w gedruckt, gebunden, Hardcover. Benotetwerden die zwei Modelle zu je 33,33% und die Broschüre & Anwesenheit zu 33,33%.

jeweils Dienstags von 16:30 – 18:00 bitte zum gemeinsamen Seminar: A n w e s e n h e i t

18. Oktober 2017 Einführung 16:30

25. November 2017 Modellbau/Korrektur Bau Einsatzmodell • Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz

15. November 2017 Modellbau/Korrektur Bau Einsatzmodell • Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz

22. November 2017 Modell I Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Landschaftsausschnitt

29. November 2017 Modell I Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Landschaftsausschnitt

06. Dezember 2017 Modell I Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Landschaftsausschnitt
13. Dezember 2017 Modell I Note I Jury + Note

20. Dezember 2017 Modell II Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Proportions/Geometriestudie

Weihnachten Neujahr


10. Januar 2018 Modell II Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Proportions/Geometriestudie

16. Januar 2017 Modell II Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Proportions/Geometriestudie

23. Januar 2017 Modell II Entwurfsberatung: Münkershüttenplatz als Proportions/Geometriestudie
30. Januar 2017 Modell II Note II Jury + Note

07. Februar 2017 Broschüre Abgabe Broschüre

Februar 2017 Gesamtnote

 

 
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