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Exkursion nach Spanien im Sommersemester 2019

Der Lehrstuhl für Tragkonstruktion veranstaltete im Sommersemester 2019 eine sechstägige Exkursion in die spanischen Städte Valencia, Alicante und Murcia.




Am 20.05.2019 starteten wir von Frankfurt am Main mit insgesamt 16 Studierenden aus dem Bachelorstudiengang Architektur zur drittgrößten spanischen Stadt Valencia. Auf unserem Programm standen neben international bekannten Architekturen, wie dem Americas-Cup-Gebäude »Veles e Vents« von David Chipperfield oder den Gebäuden und Brücken von Santiago Calatrava, vor allem aktuellen Tendenzen der valencianischen Architekturszene. So bekamen wir die Gelegenheit, uns die Baustelle des 2015 gewonnenen Wettbewerbs zur Erweiterung der deutschen Schule gemeinsam mit den verantwortlichen Architekten von Orts & Trullenque anzusehen. Das Kulturzentrum »El Músical« des Architekten und Hochschullehrers Eduardo de Miguel Arbonés zeigte eindrucksvoll, wie aus der Herausforderung infolge eines begrenzten Baugrundstücks und einer denkmalgeschützten Fassade ein besonderer Ort entsteht, der als Impulsgeber den sozial schwachen Stadtteil El Cabañal nachhaltig aufwertet. Das im Jahr 2015 entstandene Mehrzweckgebäude der »Escola Gavina« der Architekten Gradoli, Sanz, Martínez besticht durch ein gestaltgebendes Raumfachwerk aus Stahl, das die Fläche stützenfrei überspannt und nach Süden einen für diese Region typischen verschatteten Außenbereich schafft.

Auf Fahrrädern erkundeten wir am dritten Tag viele konstruktiv und gestalterisch interessante Brücken und Teilbereiche der stadtprägenden Parkanlage »Jardín del Túria«, die im ehemaligen Flussbett des Turia entstand und sich wie ein grünes Band als Verkehrsader für Fußgänger und Radfahrer quer durch die Stadt zieht. Grundstein der entscheidenden Intervention legte ein städtebaulicher Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des ehemaligen Flussbetts, den Ricardo Bofill für sich entschied. Die einzelnen Teilbereiche wurden an renommierte valencianische Architekten vergeben und gestaltet. Von hier aus führten uns Abstecher in die Altstadt mit ihren historischen Sehenswürdigkeiten wie der »Lonja de la Seda«, einem der bedeutendsten Gebäude der profanen Gotik und seit 1996 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, sowie zu dem 2016 neu entstandenen Gebäude der »Casa Caridad«, einer Hilfsorganisation valencianischer Bürger aus dem Jahr 1906, die mit einem neuen Konzept für wohnungslose Familien auf die Wirtschaftskrise der letzten 20 Jahre in Spanien reagierte. Die Architektin Carla Sentieri führte uns gemeinsam mit der Leitung des Hauses durch das Wohnheim und ging auf bauliche und soziale Herausforderungen ein. Das letzte Gebäude an diesem Tag war »Bombas Gens«, der Umbau einer ehemaligen Pumpenfabrik in ein Kunstzentrum. Der Architekt David Gallardo Llopis, der als Tragwerkplaner für die zwei verantwortlichen Architekten Eduardo Miguel de Arbonés und Ramón Esteve mit an der Planung und Ausführung beteiligt war, führte uns durch die Innen- und Außenräume und erläuterte die architektonischen und tragkonstruktiven Besonderheiten.

Auf dem Weg nach Cartagena waren zwei Zwischenstopps in Alicante und Elche eingeplant, um die Universitätsgebäudegebäude der Architekten Javier Garcia Solera und Alfredo Paya zu besichtigen, sowie eine Bushaltestelle und Fußgängerbrücke, die David Gallardo Llopis als Tragwerkplaner mit entwickelte. Vor Ort begeisterte er die Studierenden, mit der anschaulichen Erläuterung der anspruchsvollen Tragkonstruktion der beiden gewonnenen Wettbewerbe und veranschaulichte den Zusammenhang von Tragkonstruktion und Gestaltung im Entwurf. In Cartagena, dem letzten Ziel der Exkursion, lag der Schwerpunkt neben den aktuellen Neubauten, wie dem Kongresszentrum »El Batel« von Selgas Cano, vor allem auf Projekten im Bestand, wie die umfassenden Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen der renommierten spanischer Architekten Martín Lejarraga, José Manuel Chacon und Rafael Moneo zeigten.

Seit kurzem besteht eine Kooperation zwischen den Universitäten in Cartagena und Siegen. Studierende der Architektur können über das Austauschprogramm Erasmus für zwei Semester an der jeweiligen Partneruniversität studieren. Dr. Martino Peña, Dozent an der Universidad Politecnica de Cartagena und seit einigen Jahren als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Tragkonstruktion tätig, ermöglichte den Studierenden interessante Einblicke in den spanischen Lehrbetrieb. Am Samstag, den 25.05.2018 landeten wir wieder in Frankfurt am Main.