Themen- und Erlebniswelten. Von der Villa Adriana bis zum Phantasialand - Masterseminar - Sommersemester 2020
Der Wunsch nach Events zeichnet unsere Gesellschaft aus. Das Angebot an unterschiedlichen Unterhaltungsveranstaltungen, die für den Großteil der Bevölkerung erschwinglich sind und verschiedenste Geschmäcker ansprechen, war nie größer als heute.In zahlreichen Orten haben sich feste Events, Erlebniszentren oder Freizeiteinrichtungen etabliert, die dem Zweck der Unterhaltung und Abwechslung dienen, vor allem aber zu einem besonderen Begegnungsort mit Gleichgesinnten werden: Das gesuchte Event resultiert nicht nur aus der außergewöhnlichen Situation, sondern entsteht vornehmlich durch ein kollektives Erleben und einen besonderen architektonischen Rahmen, der die BesucherInnen häufig in historische Zeiten oder zu exotischen Plätzen versetzt.
Shoppingzentren im römischen Gewand und Freizeitparks mit Wild West oder asiatischen Themenwelten sind in unserer modernen Entertainmentkultur ebenso vorzufinden wie Hotels im historischen Gewand. Doch der Wunsch nach historischen Erlebniswelten und exotischen Atmosphäre ist kein Phänomen der heutigen Unterhaltsindustrie. Bereits zur Zeit der römischen Kaiser entstanden architektonische Erlebnisparks mit historisierender und exotischer Aura, welche die BesucherInnen in andere Welten entführen sollten. Von der Antike über die Renaissance, den Historismus bis hin zur heutigen Zeit zieht sich eine historische Konstante der historisierenden und exotischen Architektur im Rahmen der Unterhaltungsarchitektur. Das Ziel dieses Seminars ist die gemeinsame kritische Analyse historisierender und exotischer Themenarchitektur von der Antike bis zur heutigen Zeit. Neben den wöchentlichen Seminarsitzungen besuchen wir gemeinsam das Phantasialand in Brühl.