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Erfolgreiche Kooperation zwischen BLB NRW und Universität Siegen

Studenten erarbeiten Masterentwürfe für Fischereiökologisches Kompetenzzentrum

FISCH. – so lautet ein erfolgreiches Kooperationsprojekt zwischen der Niederlassung Dortmund des BLB NRW und der Universität Siegen. Studentinnen und Studenten des Departements Architektur haben im Rahmen ihres Masterstudiengangs gemeinsam mit Vertretern der BLB-NRW-Niederlassung in Dortmund sowie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Entwürfe für einen geplanten Neubau des Fischereiökologischen Kompetenzzentrums in Kirchhundem-Albaum erarbeitet. Eine Kooperation, die viel Lob hervorbrachte – nicht nur bei der Abschlusspräsentation der studentischen Arbeiten.

„Das jetzige Gebäudeensemble des Forschungsinstituts ist fast 50 Jahre alt, stark sanierungsbedürftig und kann dem Aufgabenwandel in der Fischereiökologie von seinen Funktionalitäten her nicht mehr gerecht werden“, sagt Daniel Fey, Fachbereichsleiter für Fischereiökologie beim LANUV. Der BLB NRW plant daher als Eigentümer der Immobilie einen Neubau des Forschungsinstituts. „Eine erste Ideenfindung für den Neubau wollten wir gerne gemeinsam mit dem Mieter entwickeln und gleichzeitig den BLB NRW bei der jungen Zielgruppe bekannter machen, vielleicht sogar die Eine oder den Anderen für den BLB NRW hinzugewinnen. So entstand die Idee zur Kooperation mit der Uni Siegen“, erklärt Steven Ulrich, Leiter der Abteilung Inneres und sonstiges Verwaltungsvermögen in Dortmund.
Die Aufgabe für die Studentinnen und Studenten des Lehrstuhls „Architekturinformatik und Entwerfen“: Erarbeiten Sie einen Masterentwurf für den geplanten Neubau des Fischereiökologischen Kompetenzzentrums. „Wir als Ideengenerator für eine erste innovative Gedankenfindung, wie ein Neubau aussehen könnte – für mich klang das sofort nach einem spannenden Thema“, sagt Universitätsprofessor und Diplom-Ingenieur Michael Lenhart. Um ein Gespür dafür zu bekommen, welche Funktionalitäten in dem Forschungsinstitut benötigt und welche Anforderungen darüber hinaus an das neue Gebäude gestellt werden, wurden Vorträge zur Arbeit des Forschungsinstituts und rund ums Thema Nachhaltigkeit gehört, alte Lagepläne angeschaut, es wurde eine Ortsbegehung samt Besichtigung der Labore gemacht und das erneuerte Raumprogramm präsentiert. Hartmut Moy, Projektverantwortlicher seitens des BLB NRW: „Der Neubau soll ein Holzhybridbau werden. Weitere Zielvorgaben sind die Verwendung von Baustoffen im Sinne von Cradle to Cradle, Barrierefreiheit, eine BNB-Gold-Zertifizierung, Schutz vor Hochwasser sowie Sturzfluten und die Bilanzierung als Plusenergiehaus. All diese Punkte sollten von den Studenten beachtet werden.“

Studentin Hannah Kretschmann fand schnell einen Zugang zu dem Neubauvorhaben: „Ich habe zuerst alle Wörter aufgeschrieben, die mir zum Thema Fisch in den Kopf kamen und dann diejenigen unterstrichen, die ich mit Architektur in Verbindung bringe.“ Ihr Entwurf setzt sich aus vier Gebäudeteilen zusammen, in diesen befinden sich ein Empfangsbereich mit Showroom, ein Verwaltungstrakt, diverse Labore sowie ein Besucherzentrum mit zwei Seminarräumen. Um die Gebäude herum sind Teichanlagen angeordnet. „Den Mittelpunkt des Gebäudeensembles bildet ein massiver Eingangsbereich in Form einer Ellipse. Als geschlossener Kern mit Sichtbetonfassade steht sie im Gegensatz zu der offenen, vorgehängten Holzpfosten-Fassade, die die anderen drei Gebäude umgibt und die viel Licht ins Innere lässt“, erklärt Hannah Kretschmann. „Das Highlight meines Masterentwurfs ist der Showroom, in dem für die Besucher Aquarien ausgestellt sind und in dem eine dunkle, mystische Atmosphäre wie in der Tiefe des Meeres herrscht.“

Ein ganzes Semester über haben die Studenten an ihren Masterentwürfen gearbeitet und sie in vier Workshops mit BLB-NRW- und LANUV-Vertretern immer weiterentwickelt. Ein Entwurf greift die dörflichen Strukturen vor Ort auf und ziert Satteldächer, ein anderer ist vom örtlichen Bach inspiriert, der einen großen Gebäudekörper gedanklich durchtrennt und so einen geschwungenen Durchgang mitten durch das Bauwerk bildet. Wieder ein anderer Entwurf ist dem Ein- und Auftauchen eines Fisches nachempfunden. Studentin Teresa Schmidt setzt bei ihrem Entwurf auf einen zentralen Doppelkern aus Stahlbeton als tragendes Element, das den Boden berührt. An diesen Kern hat sie das Erd- und Obergeschoss als reine Holzkonstruktion mit Fachwerk angehängt. „Das Dach ist über die Kerne zugänglich, dort befinden sich verschiedene Aufenthaltsflächen mit Ausblick auf die Umgebung und Technikflächen für Photovoltaik. Außerdem ist das Dach begrünt“, beschreibt Teresa Schmidt. „Ich wohne in einem Nachbarort und fand besonders die regionale Nähe zu dem Projekt interessant. Die Verantwortlichen des BLB NRW haben uns bei unseren Arbeiten ermutigt, innovativ und offen für neue Ansätze zu sein, ruhig mal etwas Außergewöhnliches auszuprobieren und aus Mustern auszubrechen“, erzählt Teresa Schmidt. „Sie haben uns konstruktive Kritik gegeben, das fand ich sehr gut.“ Dem schließt sich Studentin Hannah Kretschmann an: „Mir hat die Zusammenarbeit mit dem BLB NRW richtig Spaß gemacht, weil das Projekt dadurch einen realitätsnahen Bezug bekam und weil ich aus den Rückmeldungen seitens des BLB NRW viel gelernt habe.“ Universitätsprofessor Michael Lenhart: „Solch ein Projekt ist für die Studenten eine riesen Chance jede Menge Praxiserfahrung zu sammeln und das bei einem realen Partner, der selbst viele Liegenschaften besitzt.“
Andreas Haferkorn ist von den Ergebnissen begeistert. Der Leiter des Fachbereichs IT Bauen und Betrieb in der BLB-NRW-Zentrale, hat die Kooperation in seiner vorherigen Position als Leiter des Einkaufs in der Niederlassung Dortmund, von Anfang an mit begleitet: „Man merkt, welche tiefgehenden Gedanken sich die Studenten gemacht und das sie verstanden haben, worauf es ankommt – auf die Wünsche des Kunden einzugehen und mit diesem gemeinsam etwas zu entwickeln.“ Das sei einer der großen Vorteile des Projektes für die Studenten. „Sie lernen mit dem Kunden zu agieren.“ Steven Ulrich: „Architektur soll Spaß machen – und genau das macht sie, wenn man sich die Entwürfe der Studenten anschaut.“
Ein Generalplaner für den Neubau ist bereits beauftragt. „All diese Entwürfe sind grundsätzlich baubar. Wir werden sie mit dem Planungsbüro besprechen, analysieren und beraten, welche Ideen sich vielleicht umsetzen lassen“, sagt Hartmut Moy.
Und was sagt der Kunde zu dem Kooperationsprojekt? „Ich finde es genial, was man aus Gedanken alles entwickeln kann“, lobt Daniel Fey die Masterentwürfe. „Mir gefällt die Zusammenarbeit mit dem BLB NRW sehr gut. Wir halten uns gegenseitig informiert und verfolgen gemeinsam ein Ziel – für die Mitarbeiter, die Anwohner und Besucher ein neues, attraktives Kompetenzzentrum zu schaffen. Somit halten wir auch eine sehr zukunftsweisende Zusammenarbeit.“

Steven Ulrich möchte an derartigen Kooperationen festhalten: „Auf der einen Seite ist ein solches Projekt eine Chance, den BLB NRW sichtbar zu machen, ihn bei Studenten vorzustellen und zu zeigen, welche Top-Projekte er hat. Auf der anderen Seite haben wir im Zuge der Kooperation den Kunden die ganze Zeit über mit eingebunden, seine Anmerkungen berücksichtigt und so ein sehr vertrauensvolles Verhältnis für die weitere Zusammenarbeit mit ihm aufgebaut.“


Text und Fotos: Daniela Schaefer, BLB
Gruppenfoto: Daniel Fey

Die konkrete Aufgabenstellung und Auszüge aus den Entwurfsergebnissen finden Sie auf der Seite des Lehrgebiets: www.lab42.de

 
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