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Neuordnungskonzept für das Gelände der ehemaligen Lokomotivfabrik Jung-Jungenthal in Kirchen

Bearbeitungsschritte, Methodik:

  1. Städtebauliche Bestandsaufnahme, Analyse
    • Ortsbegehung und Bestandsaufnahme unter den Gesichtspunkten Einbindungsqualität, Stadtstruktur, Erschließung, Freiraum und Nuzungsgefüge
    • Historische Recherche
    • Zusammenstellung relevanter Fachplanungen
    • Zusammenfassung charakteristischer Merkmale, Potenziale und Handlungsbedarfe
  2. Rahmenkonzept, Leitziele
    • Formulierung der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsziele und Handlungsbedarfe/Nutzungskonzept
    • Ausarbeitung eines Rahmenkonzepts unter den Gesichtspunkten Nutzung, Baustruktur, Freiraum und Erschließung im Maßstab 1:5000/1:2500
  3. Städtebaulicher Entwurf
    • Städtebaulicher Entwurf, betreut im Maßstab 1:1000
    • Darstellung der Nutzungs- und Bebauungsstruktur, dabei die Inhalte des Rahmenkonzeptes berücksichtigen und überprüfen
    • Aussagen zur Bebauungstruktur, Erschließung des Plangebietes, freiräumliche Vernetzung, Entwässerung der Grundstücke und zur passiven solaren Energienutzung
      treffen
    • Planausschnitte im Maßstab 1:500 nach Absprache
  4. Modell
    Zur Überprüfung der städtebaulichen Idee und Eingliederung in die Umgebung ist ein Modell im Maßstab 1:1000 bzw. Maßstab 1:500 anzufertigen.
  5. Dokumentation
    Zur Dokumentation des Projektes bitten wir um eine Zusammenstellung der Pläne im pdf-Format auf einer CD.

Anlass und Ausgangssituation:

Die Ortsgemeinde Kirchen befindet sich im nord-westlichen Teil des Siegerlandes in einer waldreichen Mittelgebirgslage des Westerwaldes. Kirchen verfügt über ca. 10.000 Einwohner und ist ein anerkannter Luftkurort. Der Flusslauf der Sieg hat eine natürliche Grenze zwischen den einzelnen Ortsteilen gebildet und trennt diese somit auf natürliche Art und Weise voneinander ab. Am Flusslauf schlängeln sich des Weiteren die Bahntrasse und die Bundesstraße B62 entlang, die die Haupterschließungsachse des Ortes ist. Der Ortskern befindet sich über dem Siegtal in einer Höhenlage. Die einst blühende Industrie in Kirchen mit vor allem metallverarbeitender Industrie trug der Gemeinde um 1900 die Bezeichnung "reichstes Dorf Preußens" ein.
Ein Zeugnis dieser Epoche stellt das ca. 4,5 ha große Gelände der ehemaligen Lokomotivfabrik Jung-Jungenthal GmbH dar. Das Grundstück liegt an der Flusskreuzung von Sieg und Asdorfer Bach und befindet sich auf der dem Ortskern gegenüberliegenden Flussseite. Das Grundstück ist an seiner nördlichen Seite von einem ca. 20m hohen Hang und auf seiner Südseite durch den Verlauf des Asdorfer Baches, der Bundesstraße und der Bahnlinie begrenzt. Das Fabrikgelände verfügt über eine ausgezeichnete Lagegunst: zentral gelegen, sehr gut erschlossen, eben und am Wasser. Die Bereiche im Osten und Westen sind hauptsächlich von einer Wohnnutzung geprägt, südlich des Grundstückes befindet sich der Ortskern von Kirchen.
Die Jung-Jungenthal GmbH stellte innerhalb ihrer aktiven Produktionszeit von 1885 bis 1976 über 12500 Lokomotiven her. 1976 wurde die Lokomotivproduktion zugunsten anderer Produkte wie Werkzeugmaschinen, Transportwagen, Panzerplatten, Kräne und Brückenausleger aufgegeben. Im Jahr 1993 wurde die Produktion schließlich komplett eingestellt. Seither vermietet die neu gegründete Jungenthal Systemtechnik GmbH auf dem Betriebsgelände die noch bestehenden Gebäude als Büros, Lagerhallen und Produktionsräume an Dritte weiter.
Innerhalb des Integrierten Projektes sollen Gedanken zu einer zukünftigen Nutzung des Geländes gemacht werden, wenn der Betriebsstandort nun geschlossen werden würde. Es soll ein Szenario für die zukünftige Entwicklung des Geländes entwickelt werden, in dem eine potenzielle Neuordnung untersucht, vorgestellt und nachgewiesen wird. Um den neuen Nutzungen Raum zu geben, sollen dabei die bestehenden Gebäude überplant werden.

Ziel der Lehrveranstaltung:

Im Mittelpunkt des Projektes steht die stadträumliche Konzeption der Nachfolgenutzung eines industriell geprägten Gebietes. Das Ergebnis bildet ein städtebaulicher Entwurf, indem die verschiedenen funktionalen, gestalterischen und sozialräumlichen Aspekte integriert bearbeitet werden. Am Beispiel der praxisnahen Aufgabenstellung sollen exemplarisch Aspekte der Stadterneuerung bearbeitet werden. In diesem Sinn sollen verschiedene Fachdisziplinen, wie z. B. Verkehrs- und Freiraumplanung und Bauphysik (Lärmschutz), Bauökologie (Solarenergie) und Wasserwirtschaft planerisch eingebunden werden. Des Weiteren wird das Lehrgebiet Stadtplanung und Planungsgeschichte beteiligt.

Aufgabenstellung:

Nach einer städtebaulichen Bestandsaufnahme und Analyse sind in einem Rahmenplan die Qualitäten und Chancen dieses Gebietes darzustellen. Weiterhin ist ein Nutzungskonzept zu erstellen, das aus der Analyse abzuleiten ist. Es soll außerdem die Möglichkeit einer Anbindung des Gebietes an die Innenstadt untersucht werden. In einem städtebaulichen Entwurf sind die Nutzungs- und Bebauungsstrukturen darzustellen. Bei der Planung muss besonders die immissionsträchtige Süd- und Ostseite des Geländes beachtet werden und dafür eine immissionsverträgliche Nutzung gefunden werden. Des Weiteren muss die Möglichkeit einer verkehrlichen Anbindung des Geländes an die B62 untersucht und Aussagen zur Erschließung des Gebietes gemacht werden. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten einer freiräumlichen Vernetzung des Gebietes zu untersuchen. Bei der Behandlung des anfallenden Regenwassers soll die Möglichkeit eines naturnahen Umgangs geprüft und die Aspekte des Hochwasserschutzes beachtet werden. Bei der Stellung und Struktur der Baukörper soll möglichst eine passive Nutzung der Sonnenenergie ermöglicht werden. Ein Teilgebiet des Entwurfes soll nach Absprache vertieft in einem größeren Maßstab dargestellt werden.


Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Bernd Borghoff, Dipl.-Ing. Stephanie Haury, Integriertes Projekt, betreut im Sommersemester 2008

 
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