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Stadterneuerung in der Göttinger Südstadt

Anlass und Ausgangssituation
Die Göttinger Südstadt ist ein zentrumsnahes Quartier mit gemischten Nutungsstrukturen.
Es liegt zwischen der historischen Altstadt – die bis heute durch den Verlauf des baumbestandenen Stadtwalls im Stadtgrundriss deutlich ablesbar ist – und der in Süd-Nord-Richtung durch das Stadtgebiet verlaufenden Leine.
Bis heute stellt der Leinekanal eine Verbindungslinie zwischen Innenstadt und Leineaue dar. Lange waren bebaute Flächen Göttingens nahezu ausschließlich auf den Bereich
innerhalb des Stadtwall beschränkt. Erst in der zweiten hälfte des 19.Jahrhunderts machte der fortschreitende Ausbau der 1734 gegründeten Universität sowie deren Folgeeinrichtungen eine Flächeninanspruchnahme außerhalb des Stadtwalls notwendig. Zunächst wurden Flächen südlich der historischen Innenstadt für diese Funktionen erschlossen. Aber auch gewerbliche
Nutzungen - wie z. B. das Göttinger Brauhaus - wurden in diesen Bereich verlegt, da sie in der Innenstadt zu Nutzungskonflikten geführt hatten. Wohngebäude für Universitätsangehörige ergänzten die bauliche Entwicklung. Die Südstadt stellt damit das älteste Stadterweiterungsgebiet Göttingens außerhalb des historischen Stadtwalls dar. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
erfolgten weitere Erweiterungsstufen in Form von Wohnungsbau.
Bis heute haben zahlreiche Universitätsinstitute und Forschungseinrichtungen ihren Sitz in der Südstadt. Prominenteste Einrichtung stellen das Max-Planck-Institut für Strömungsforschung sowie das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt dar. Waren lange Zeit die über das ganze Stadtgebiet verteilten Universitätsinstitute und Forschungseinrichtungen typisch für das Göttinger
Stadterleben, lässt sich seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine fortschreitende Konzentration dieser Funktionen in der Nordhälfte des Stadtgebiets beobachten. Im Zuge dieser Entwicklung muss davon ausgegangen werden, dass historische Wissenschaftsgebäude in der Südstadt leergezogen werden und einer Nachnutzung zugeführt werden müssen. Ferner lässt sich feststellen, dass gewerbliche Nutzungen im dichten Stadtgefüge keine optimalen Standortbedingen finden und daher das Stadtquartier verlassen. Die besondere Lagegunst des Quartiers am Randes der Leineaue wird bis heute durch gewerbliche Nutzungen räumlich blockiert. Hier müssen angemessene Nachnutzungen bestimmt werden.

 
Ziel der Lehrveranstaltung
Im Mittelpunkt des Projektes steht das konzeptionelle und stadträumliche Entwerfen im Bestand. Das Ergebnis bildet ein städtebaulicher Entwurf, indem die verschiedenen funktionalen, gestalterischen und sozialräumlichen Aspekte integriert bearbeitet werden. Am Beispiel der praxisnahen Aufgabenstellung sollen exemplarisch Aspekte der Stadterneuerung bearbeitet werden. In diesem Sinne sollen verschiedenen Fachdisziplinen, wie z. B. Verkehrs- und Freiraumplanung, planerisch eingebunden werden.


Literatur und Recherchematerialien

  • Landschaftsrahmenplan
  • Relevante Rahmenpläne
  • Prognosen zur demografischen und städtebaulichen Entwicklung
  • Historische Dokumentationen
  • Verkehrsentwicklungsplan
  • Statistische Erhebungen

Bearbeitungsschritte, Methodik

  1. Städtebauliche Bestandaufnahme, Analyse
    1. Ortsbegehung und Bestandsaufnahme unter den Gesichtspunkten Einbindungsqualität, Stadtstruktur, Erschließung, Freiraum und Nutzungsgefüge
    2. Historische Recherche
    3. Zusammenstellung relevanter Fachplanungen
    4. Zusammenfassung charakteristischer Merkmale, Potenziale und Handlungsbedarfe
  2. Rahmenkonzept, Leitziele
    1. Formulierung der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsziele und Handlungsbedarfe
    2. Ausarbeitung eines Rahmenkonzeptes unter den Gesichtspunkten Nutzungen, Baustruktur, Freiraum und Erschließung
  3. Städtebaulicher Entwurf
    Ein Teilbereich der Südstadt wird als städtebaulicher Entwurf, betreut im Maßstab 1.000 vertiefend bearbeitet (weitere Plandarstellungen zur Erläuterung der Entwurfsidee nach Absprache). Dabei sind die Inhalte des Rahmenkonzeptes zu berücksichtigen bzw. durch den Entwurf zu überprüfen. Im Zuge des städtebaulichen Entwurfs sollen besonders die dringlichsten Handlungsbedarfe, aber auch die typischen Strukturmerkmale der Südstadt exemplarisch bearbeitet werden.
    In diesem Sinne bieten sich für eine Bearbeitung an:
    1. Stärkung des Leinekanals als Verbindungselement zwischen historischer Innenstadt und Leineaue
    2. Städtebauliche Neuordnung der entbehrlichen Gewerbestandorte
    3. Nachnutzung der historischen Wissenschaftsgebäude
    4. Aufbau einer gestalterisch hochwertigen Gebäudesilhouette entlang der Leineaue
    5. Etablierung zentrumsnaher Wohn-, Erholungs- und Arbeitsangebote
  4. Präsentation
    Die studentischen Arbeiten sollen in einem illustrierten Abschlussbericht dokumentiert sowie den örtlichen Akteuren in Form einer Diskussionsveranstaltung vorgestellt werden.


Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Borghoff, Integriertes Projekt, betreut im Wintersemester 2006/2007

 
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