Gemeindezentrum in Hamburg
Thema
Aufgrund einer Neustrukturierung und Zusammenlegung mehrerer Kirchengemeinden soll auf dem kircheneigenen Grundstück am Halstenbeker Weg in Hamburg ein       neues Gemeindezentrum geplant werden. Die vorhandene denkmalgeschützte Kirche
   ist dabei zu erhalten und in die Konzeption zu integrieren. Zusätzlich sollen Flächen  für betreutes Wohnen konzipiert werden.
Aufgabe
Unter Aufgabe der baulichen Substanz des derzeitigen Gemeindezentrums soll ein städtebauliches sowie hochbauliches Konzept für folgende Gebäude geplant werden:
-           ein neues Gemeindezentrum mit direktem Bezug zum bestehenden und zu erhaltenden
 Kirchengebäude mit ca. 700 qm BGF,
-           eine Erweiterung der derzeitigen Kirchenkapazität von ca. 250 auf 350-400 Sitzplätze,
 soweit im städtebaulichen Rahmen z.B. durch Erweiterung des Baukörpers relevant,
-           ein möglichst nachbar-verträglich angeordnetes Bauvolumen für betreutes Wohnen
 auf den verbleibenden Grundstücksflächen mit ca. 1.300 - ca. 1.500 qm BGF.
     Es soll sich bei dem Entwurf um ein stadträumlich und landschaftlich harmonisch in      das bestehende Umfeld eingefügtes Gebäude-Ensemble handeln, das gestalterisch,      funktional und wirtschaftlich überzeugende Gebäude beinhaltet, die insbesondere      ihren sozialen und kirchlichen Aufgaben gerecht werden.
   Der Entwurf soll grundsätzlich klären, in welchem Umfang und welcher Anordnung   sich die anvisierten Nutzungen des Gemeindezentrums und des ergänzenden Wohnens   auf den Grundstücksflächen in städtebaul. Korrespondenz zur Nachbarschaft   realisieren lassen. Das beigefügte Raumprogramm ist daher als vorläufig zu betrachten   und kann begründet abgeändert werden. 
Grundstück, Umfeld, Abstandsflächen
Das Flurstück 5269 hat eine Größe von ca. 4.790 qm. Es ist bebaut durch das Ost-West gerichtete Kirchengebäude. Das Gelände ist als eben zu betrachten. Das bestehende   Gemeindehaus muss abgerissen werden. Das Umfeld ist geprägt durch unterschiedliche   Wohnnutzungen. Neben 1- und 2-geschossigen Einzelhausstrukturen   sind am Halstenbeker Weg auch Abschnitte mit 3-geschossiger Bebauung vorhanden.   Die Erschließung der benachbarten Kita erfolgt über das Grundstück der Christuskirche.
     Die Abstandsflächen richten sich nach der HBauO. Darüber hinaus ist aufgrund des   wertvollen Baumbestandes entlang der nordöstlichen Grundstücksgrenze ein Grenzabstand   von mind. 6 Metern einzuhalten, an der Westgrenze als nachbarlicher Schutz   vor Verschattung von mind. 5 Metern. Die planungsrechtliche Beurteilung des Bauvorhabens   erfolgt auf der Grundlage des § 34 BauGB. Die angedachten Nutzungen fügen   sich ein. Die GRZ soll 0,4 nicht überschreiten.   
   Die Einteilung des Grundstücks in Baufelder ist für den Entwurf nicht relevant.
Christuskirche, Erweiterung
Im Entwurfskonzept ist ein angemessener Abstand zum bestehenden Kirchengebäude, insbesondere zum Westgiebel, zu wahren. Die Qualitäten des vorhandenen Kirchengebäudes mit dem freistehenden Kirchturm als Landmark sind bei den städtebaulichen Überlegungen zu respektieren und identitätsbildend für das umliegende Quartier zu nutzen.
Gemeindezentrum
 Der strukturelle Neubeginn der Gemeinden soll sich im Ensemble von umgestalteter    Kirche und neuem Gemeindezentrum auch nach außen darstellen. Das Raumprogramm    dient als vorläufiger Rahmen mit ersten Hinweisen zur funktionalen Konzeption.    Die Gesamtanlage ist barrierefrei mit einfacher Aufzugsanlage zu planen. Zusätzliche    Sanitärräume, zusätzl. Nebenflächen, Hausanschlussraum, Heizraum etc. sind
    gem. allgemeinem Standard einzuplanen.
    Der Raum südlich vor der Kirche soll neu gefasst werden. Die Funktionen der Kirche    und des Gemeindehauses sollen idealerweise (aber konzeptabhängig!) an diesem öffentlichen Platz integriert werden. Ein Vorplatz erscheint in diesem Bereich wünschenswert.
Pastorat
Die Lage des Pastorats auf dem Grundstück ist konzeptabhängig. Eine angemessene private Außenfläche soll berücksichtigt werden.
Betreutes Wohnen
Die Betreuung findet durch einen externen diakonischen Träger statt. Es sind daher ausschließlich behindertengerechte Wohneinheiten von ca. 50-60 qm Wohnfläche mit guter Außenraumorientierung auszuweisen.
Freiflächen und Verkehr
 Die auf dem Grundstück verbleibenden Frei- und Grünflächen sollen nicht den Charakter    von Restflächen erhalten. Es ist für die Kirchengemeinde eine gut nutzbare Freifläche    von mind. ca. 150 qm als Veranstaltungsort, Treffpunkt, Sommerfestfläche und    Spielfläche mit Bezug zum neuen Gemeindezentrum zu entwickeln. Auch für das betreute    Wohnen sind geeignete nutzbare Außen- und Grünflächen auszuweisen. Es sollen    auch gemeinsame Nutzungsmöglichkeiten für Kirchenzentrum und neue Bewohner    entstehen können.
    Die Erschließung der Kirche und des Gemeindezentrums sind entwurfsabhängig zu    entwickeln. Für Christuskirche, betreutes Wohnen und Pastorat sind insgesamt ca. 25    Stellplätze in einer Tiefgarage nachzuweisen.
Leistungen
- Lageplan M 1:500 einschl. Umgebung,
- Arbeitsmodelle und Präsentationsmodell M 1:500 (oder größer je nach Konzept) einschl. Umgebung,
- alle Grundrisse einschl. Untergeschossebenen M 1:200,
- alle wesentlichen Ansichten M 1:200,
- 2 räumlich aussagefähige Vertikalschnitte M 1:200 (Nord-Süd, Ost-West)
- 1 baukonstruktiv / bauphysikalisch bauökologisch aussagefähiger Fassadenschnitt M 1:20,
- 1 Außen- und 1 Innenraumperspektive,
- Zusammenstellung der geplanten Nutzflächen, Berechnung der GRZ
Achten Sie auf eine ansprechende Layout- und Darstellungsqualität.
  Univ.-Prof. Dipl.-Ing.  Dibelius, Diplom-/Bachelorarbeit, herausgegeben im Sommersemester 2008
