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Neue Nutzungen für die ehemalige psychiatrische Klinik in Marburg

Erläuterung:

Bei dem Planungsgebiet handelt es sich um das Gelände des Zentrums für soziale Psychiatrie in Marburg, welches derzeit einer starken Umstrukturierung und einem Nutzungswandel mit der Aufgabe von Flächen und Gebäuden der ehemaligen PKH unterliegt.

Mit dem Bau der Provinzialirrenanstalt zur Behandlung von heilbaren Geisteskrankheiten begann um 1872 die Geschichte des 36 ha großen Standortes; jährlich nahm die Heilanstalt 200 Patienten auf, die aus therapeutischen Gründen in Landwirtschaft, Garten und Küche die Selbstversorgung übernahmen.
Das Gelände lag noch bis 1905 - umgeben von landwirtschaftlichen Flächen - vor der Stadt Marburg. Erst nach dem 2. Weltkrieg und als sich in den 60er und 70er Jahren die Stadt Marburg stark nach Osten ausdehnte, erhielt das Gelände eine unmittelbar angrenzende bauliche Nachbarschaft: im Süden die Wohnbebauung „Unterer Richtsberg“ sowie im Osten die Wohnbebauung „Mittlerer Richtsberg“ mit ihrem überwiegenden Mietgeschoßwohnungsbau und im Norden die Bebauung am Rollwiesenweg mit Wohn- und Gewerbebebauung. Am südlichen Rand entlang der Friedrich-Ebert-Straße entstand zudem in direkter Nähe ein kleines, heute wenig angenommenes Versorgungszentrum und weiterer Mietwohnungsbau.

Die Abgrenzung des Gebietes durch Mauern und Baumbestand und zum Teil verschlossenen Toren lässt allerdings die Insellage im Stadtgebiet nicht aufgehoben erscheinen.


Das gesamte Gelände befindet sich im Besitz des Landeswohlfahrtsverbandes LWV Kassel. Im zentralen Bereich mit seinem schutzwürdigen alten Baumbestand /Parkanlage bzw. denkmalgeschützten Gebäuden soll der Klinikbetrieb nach Umstrukturierung in das „Zentrum für soziale Psychiatrie“ weiter aufrecht erhalten werden. Das Gelände besitzt eine große stadtlandschaftliche Bedeutung und ökologische Gewichtung. Die Stadt Marburg hat daher in den letzten 2 Jahren einen intensiven Planungsprozess unter Einbindung der Bürger und potentieller Nutzer durchgeführt. Als Ergebnis des Planungsprozesses wurde ein Rahmenplan/Strukturkonzept Anfang 2003 verabschiedet.


In den durch das Strukturkonzept vorgesehenen Teilbereichen (etwa 50 % der Fläche) soll eine bauliche bzw. freiraumplanerische Weiterentwicklung erfolgen. Ziel ist, das Gelände mit seinem hohen Erholungs- und Freizeitwert für die angrenzenden Stadtbewohner zu entwickeln. Hierzu zählen insbesondere die parkähnliche Situation im Zentrum, die Obstbaumplantage und die landwirtschaftwirtschaftlichen Flächen und Gärten im Randbereich/Stadtbalkon sowie die aus stadtklimatologischen Gründen am nördlichen Gebietsrand freizuhaltenden Flächen als Teil des Durchlüftungssystem des Lahntals.

Diese laut Strukturkonzept zur Verfügung stehenden Freiflächen und der Abriss jüngerer, nicht mehr genutzter Klinikgebäude für Neubau und Erweiterung befinden sich in den Randbereichen der inneren Erschließungsstraße überwiegend im norden sowie am südlichen und östlichen Rand des Planungsgebietes


Stärken und Schwächen des Gebietes:

Schwächen:

  • Zäune und versperrte Wegeverbindungen kennzeichnen noch immer die isolierte Lage des ehemaligen Psychiatrischen Krankenhauses und bestimmen das Image als eingefriedetete Insellage; die dichte Abpflanzung zur Cappeler Straße unterstreicht dies
  • Potentiale einer in die Stadtteile integrierten Lage sind nicht genutzt; vorhandene Bolz- und Spielflächen befinden sich in unzugänglichen Randlagen
  • Die Freiflächen entwickeln sich nicht entsprechend ihrer großen Potenziale für die Stadt (z.B. dichte Fichten-Monostrukturen und Eichen-Wildaufwuchs

Stärken:

 

  • Der Kernbereich mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden und dem alten, wertvollen Baumbestand
  • Die östlichen und nördliche Freiflächen der früheren gärtnerisch-landwirtschaftlichen Versorgung sowie die große Obstbaumplantage
  • Die Möglichkeit von fußläufigen Querverbindungen zwischen den Stadtteilen mit hohem Erholungs- und Freizeitwert bei Umgestaltung der Flächen
  • Imagewandel durch neue Nutzungsmischung
  • Die Stärkung der lokalen Versorgung durch die Aufwertung und Umgestaltung des Versorgungszentrums an der Friedrich-Ebert-Straße
  • Ausbildung einer neuen Adresse für die Klinik am Haupteingangsbereich Cappeler Straße


Zielsetzung und Rahmenbedingungen:


 Im wesentlichen sind die Zielsetzungen bezüglich der potentiellen Bauflächen sowie Hauptnutzungsüberlegungen zu den Freiflächen aus dem Strukturkonzept der Stadt Marburg zu übernehmen. Abweichungen sind besonders zu begründen.
Ziel ist es, innerhalb der zur Bebauung vorgeschlagen Flächen für Teilbereiche ein Bebauungs- und Nutzungskonzept zu erstellen und dieses in einem Hochbauentwurf umzusetzen. Die Freiraumplanung für die Neunutzung und die Vernetzung mit dem umgebend Freiraum ist besonders herauszuarbeiten.
Die Auswahl der zu beplanenden Standorte 1 bis 3 und der jeweiligen Nutzungen ist freigestellt. Als Anregung dient der Katalog an Nutzungen, der im Planungsprozess und verschiedenen Workshops von potentiellen Nutzern und Bürgern entwickelt wurde. Diese Nutzungsideen bewegen sich hauptsächlich im Bereich des Wohnens bzw. der sozialen und Bildungsinfrastruktur, wie generationsübergreifendes Wohnen, altengerechtes Wohnen, Reihen- und Doppelhäuser als Kaufeigentum, Schule für praktisch Bildbare, Ergotherapieschule, Altenpflegeschule, Ärztezentrum, Kindertagesstätte, Neubau eines Gottes- und Gemeindehauses für die freie evangelische Gemeinde etc.


Leistungen:

  • Formulierung einer Nutzungsidee und Raumprogramms für einen den drei Standorte
  • Entwicklung eines baulichen Konzeptes im städtebaulichen und landschaftlichen Kontext des Geländes mit Lageplan und Modell M 1:500
  • Entwurf, betreut im M 1:200 mit Grundrissen, Ansichten, Schnitten und Modell
  • Erläuterungsbericht

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Schröteler-von Brandt, Diplomthema und großer Entwurf, betreut im Wintersemester 2003/2004
 
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