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Tagesexkursion zur Baustelle Siegtalbrücke

Am 10.01.2017 veranstaltete der Lehrstuhl für Tragkonstruktion im Rahmen von MB 20.2 - Wahlmodul | Faszination Brücken eine Besichtigung der Baustelle zur Sanierung der Siegtalbrücke.




Gemeinsam mit zwölf Studierenden der Architektur an der Universität Siegen unternahm der Lehrstuhl für Tragkonstruktion eine Tagesexkursion zur Siegtalbrücke. Wegen der zunehmenden Verkehrsbelastung muss die Brücke nachträglich ertüchtigt werden. Dipl.-Ing. Christoph Heer von der Abteilung Bauüberwachung des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen führte die Gruppe durch die Baustelle im Inneren der Hohlkastenbrücke und erklärte detailliert die durchzuführenden Baumaßnahmen, die eine besondere Herausforderungen an die Baustellenlogistik und die ausführenden Unternehmen vor Ort darstellen. Sämtliche Materialien müssen bei laufendem Verkehr durch kleine Öffnungen an der Unterseite des Hohlkastens im Widerlagerbereich und durch Bohrungen in den Stegen von der Fahrbahnoberseite in den mehr als einen Kilometer langen Überbau eingeführt werden.

Die ursprüngliche Kapazität der Siegtalbrücke war 1970 mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von ungefähr 30.000 Fahrzeugen ausgelegt. Heute fahren fast 70.000 Fahrzeuge auf der Sauerlandlinie über die Autobahn A45 mit etwa 17.000 Lastkraftwagen. Die vom Ingenieurbüro KHP in Dortmund aufgestellte Nachrechnung des Bauwerks zeigte außerdem Defizite beim Nachweis der Dekompression, sodass eine erhebliche Verkürzung der Lebensdauer zu erwarten ist. Außerdem weist das Tragwerk durch den beim Bau verwendeten bruchgefährdeten Spannstahl ein ungünstiges Ankündigungsverhalten auf. Der Spontanbruch einzelner Spannglieder könnte dabei zum schlagartigen Versagen des Überbaus ohne ausreichende Vorankündigung führen. Um ein eventuelles Versagen zukünftig frühzeitig identifizieren zu können, werden in den Zugbereichen des Hohlkastenquerschnitts zusätzliche Balken mit Längsbewehrung und schubstarrem Verbund zum Bestandstragwerk eingebaut. Neben der Tragwerksertüchtigung hinsichtlich des Ankündigungsverhaltens ist eine Erhöhung der Tragreserven für die Verlängerung der Lebensdauer vorgesehen. Dies erfolgt über nachträglich angebrachte externe Spannglieder in Brückenlängsrichtung innerhalb des Hohlkastens.