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Alte Hallen neu gedacht – ein CO WO HO für Siegen

Bachelor-Absolventen der Architektur an der Universität Siegen geben Impuls für die Nachnutzung von erhaltenswerten Industriehallen in Siegen-Weidenau.

Siegen (pm) – Wie können alte Industriehallen sinnvoll weiter genutzt werden und damit erhalten bleiben? Dieser Frage haben sich die beiden Architektur-Absolventen Julian Iseli und Felix Schmidt an der Universität Siegen in ihrer Bachelor-Arbeit gewidmet. Konkret haben sie sich mit den Industriehallen in der Austraße in Siegen-Weidenau auseinandergesetzt. Ihre Lösung: ein CO WO HO. Der Projektname CO WO HO steht programmatisch für die neue, gemischte Nutzung, die Co-Working-Arbeitsplätze (CO), Wohnungen (WO) und ein Hotel (HO) vorsieht.

Während die eine Halle mit beeindruckender Backsteinfassade zum Co-Working-Haus mit gemeinschaftlichen Räumen für Veranstaltung und Events, Werkstätten, Gastronomie und einiges mehr wird, so soll die daran angrenzende Halle als „offener“ Ort der Begegnung genutzt werden. Darüber hinaus findet man Ateliers für Kunst und Handwerk, eine Möbeltauschbörse und unterschiedliche Wohnformen, wie z.B. ein sogenanntes Kapselhotel (temporäres Wohnen), gemeinschaftliches Wohnen, sowie weitere Wohnformen für Singles und Familien.

Betreut wurden sie in ihrer Arbeit durch die ProfessorInnen Sibylle Käppel-Klieber, Thomas Dibelius und Thorsten Erl. „In hervorragender Weise gelingt es den beiden Architekturstudenten die Hallenbauten aus unterschiedlichen Baujahren zu einer synergetischen Einheit zusammenzufügen“, loben Prof. Käppel-Klieber und Prof. Thorsten Erl die Arbeit. „Die Hallen bleiben in ihren wesentlichen Strukturen erhalten. Nach dem Prinzip ‚Haus im Haus‘ werden die beschriebenen Nutzungen sorgfältig, nachhaltig und in angemessener Weise in den historischen Bestand implantiert.“

Die Bearbeiter selbst sind in gewisser Weise „Nachbarn“ des Planungsareals an der Austraße in Siegen-Weidenau. Seit vielen Jahren beobachten sie von ihrem selbst organisierten studentischen Arbeitsraum in der Austraße 34 aus die benachbarten Hallenbauten und denken über deren Potentiale nach. Mit dieser besonderen Nutzungsmischung und dem ausgesprochenen Willen viele Flächen der Gemeinschaft, der Begegnung und dem künstlerischen Austausch zu widmen, ist die Entwurfsarbeit ein spannender Beitrag und Impulsgeber für den Wandel der Industriegesellschaft in die Wissensgesellschaft. In ihrer Bachelor-Arbeit haben sich die beiden Absolventen mit Ideen für eine neue Nutzung befasst. Die vorgeschlagene Architektur bietet viele Raumangebote und würde Anknüpfungspunkte an das Projekt „Siegen. Wissen verbindet“ bilden. Mit hoher architektonischer Sensibilität gelänge es den beiden angehenden Architekten, einem „Zeitzeugen“ Siegener Industriebaukultur eine aussichtsreiche Zukunft zu ermöglichen.

Aktuell ist die Arbeit als digitale Ausstellung auf der digitalen Plattform der gruppe 3/55 e.V. unter dem Link poool.kunstwechsel.de vom 13.06. – 11.07.2021 zu sehen. Am Sonntag, 27.06.2021, um 19.00 Uhr findet ein ZOOM-talk zur Ausstellung für Kunst- und Architekturinteressierte statt: poool.kunstwechsel.de

Pressemitteilung: Universität Siegen

 
 
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