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Architekturgeschichte

Das Lehrgebiet Architekturgeschichte befasst sich in einer historischen Perspektive mit der gebauten Umwelt in ihrem gesamten Spektrum, das heißt Gebäuden verschiedenster Funktion und Entstehungszeit, ebenso Ensembles und städtebaulichen Strukturen. Dies betrifft neben gebauten Beispielen auch Planungen sowie die jeweils zugrundeliegenden Konzepte und Theorien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der europäischen Architektur, einschließlich deren internationalen Verbreitung. Dem geschichtlichen Fokus entsprechend werden die gesellschaftspolitischen Kontexte beleuchtet, welche nicht nur die Entstehung, sondern auch die weitere Wertschätzung und damit den Umgang mit der gebauten Architektur bestimmen. Von Interesse sind daher auch die Veränderungen von Bauwerken und städtebaulichen Strukturen im Laufe der Geschichte und die ihnen zugrundeliegenden wechselnden Bedeutungs- und Funktionszuweisungen. Entsprechend bilden die Geschichte und Theorie der Denkmalpflege zentrale Bereiche der hier verhandelten Architekturgeschichte, ergänzt durch die historische Bauforschung zur Ermittlung der Baugeschichte konkreter Gebäude.

Grundlage einer wissenschaftlich-kritischen Architekturgeschichte ist die Beschäftigung mit den Methoden des Faches, der Architekturhistoriographie und der medialen Vermittlung von Architektur, einschließlich der dadurch geprägten Kanonisierungen und Narrative. Damit werden Entstehung und Beschaffenheit unserer heutigen Vorstellung von Architekturgeschichte reflektiert und tradierte Themensetzungen und Ordnungsstrukturen, allen voran die Stilepochenfolge, als historisch bedingte Sichtweisen verstanden.

 

Neuigkeiten

  

Das vormalige „Hilfskrankenhaus“ in der Fludersbach –
ein bauliches Denkmal der Zwangsarbeit in Siegen während des „Dritten Reiches“

In der Fludersbach, am südwestlichen Stadtrand von Siegen, entstand während des „Dritten Reiches“ ein sogenanntes Hilfskrankenhaus für erkrankte „Ostarbeiter“. Mit einem heutigen Krankenhaus war dieses Barackenlager nicht zu vergleichen, medizinische Hilfe gab es dort kaum. Hunderte Menschen – Männer, Frauen und Kinder – starben und wurden auf einem eigens eingerichteten Friedhof bestattet.
Von diesem „Hilfskrankenhaus“ ist heute kaum noch etwas zu sehen und niemand gedenkt dort der Opfer: Der Friedhof (Flurstück 2130) liegt versteckt und ist nur wenigen bekannt, die Baracken wurden im Zweiten Weltkrieg teilzerstört. Nach 1945 waren noch mehrere Bauten erhalten (vgl. Luftbild von 1951). In den 1960er Jahren entstand am Ort der Baracken ein Supermarkt, der Teile des „Hilfskrankenhauses“ integrierte. Einige der Kellerräume der Baracken sind – offenbar mit originalen Ausstattungselementen – bis heute erhalten.
Mit dem geplanten Abriss des Kaufland-Gebäudes besteht die Gefahr, dass die letzten baulichen Zeugnisse dieses Ortes zerstört werden. Die LWL-Archäologie für Westfalen hat das Areal einschließlich der bewahrten Bauteile als sogenannte Vermutete Bodendenkmäler eingestuft, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Nach Ansicht der Fachbehörde handelt es sich um einen wichtigen „Ort der Erinnerungskultur zu Zwangsarbeit in der NS-Zeit“ (denkmalfachliche und denkmalrechtliche Bewertung der LWL-Archäologie vom 21.6.2024).

Hilfskrankenhaus FludersbachBis heute existieren im städtischen Raum keine Hinweise auf den massenhaften Einsatz von ZwangsarbeiterInnen in Siegen zwischen 1941 und 1945. Vor diesem Hintergrund kommt den wenigen erhaltenen Zeugnissen in der Fludersbach besondere Bedeutung zu. Allein sie verweisen noch auf diesen Ort und sollten erhalten werden, um die Geschehnisse vor dem Vergessen zu bewahren und einen Gedenkort zu etablieren. Die Frage nach einem angemessenen Umgang mit den Kellerräumen sowie eventuellen weiteren baulichen Resten des „Hilfskrankenhauses“ gilt es in der Stadtgesellschaft zu diskutieren. Diskutiert wurde im Rahmen der Lehre im Sommersemester 2024 im Masterseminar „Denkmalpflege“ (u. a. beim Gastvortrag von Anke Binnewerg über Schutz, Erhaltung und Vermittlung von Zwangslagern) sowie im Seminar „Stätten des Nationalsozialismus in Siegen“.

Zum Diskurs: Ein Positionspapier finden Sie hier

 

Luftbild von 1951, markiert das vormalige
„Hilfskrankenhaus“ und der Friedhof
Bildnachweis: Gauß-Krüger Koordinaten 3432/5636, Siegen Südost Befliegung vom 15.9. bzw. 22.9.1951, RW 230 Nr. 1643; Abt Rheinland, RW 230, Hansa Luftbild AG, Luftbildpläne 1951-1970, Nr. 1643

 

 

 

Kolloquium Campusarchitektur finalKolloquium zur Campusarchitektur der 1960/70er Jahre

Das Lehrgebiet Architekturgeschichte veranstaltet am 5. und 6. Juli 2024 ein Kolloquium zum Thema "Bildung für alle! Campusarchitektur der 1960/70er Jahre". Neben Fachvorträgen von externen ReferentInnen werden Campus-Führungen angeboten, bei denen über die Entstehungsgeschichte der Siegener Bildungsbauten am Haardter Berg informiert wird. Ziel ist es auch den Siegener Campus in die aktuelle architekturhistorische Forschung zum Thema einzubringen.

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Es wird um Anmeldung unter folgender Mailadresse gebeten:

sarah.reineck@uni-siegen.de

 

Das aktualisierte Programm zum Kolloquium finden Sie hier. 

Pressebericht zu Veranstaltung

 

 

 

 

 

Vortrag zum Thema NS-Zwangslager

Krankenbaracke

 

Am 6. Juni 2024 hat Anke Binnewerg im Rahmen einer Lehrveranstaltungen des Lehrgebiets Architekturgeschichte einen Gastvortrag zum Thema Umgang mit NS-Zwangslagern gehalten. Anke Binnewerg widmet sich seit Jahren der Erforschung und Vermittlung ehemaliger NS-Zwangslager als Denkmale. 2020 hat sie das Unternehmen „Zeitformen“ gegründet (https://zeitformen.com/) mit einem Arbeitsschwerpunkt auf baulichen Strukturen und Orten von Zwangsarbeit. Aktuell ist sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg tätig.

 

 

Mastersymposium Architektur "... ohne Vorbild?"

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In Kooperation mit den Lehrgebieten Architekturtheorie und Architekturphilosophie (Prof. Petra Lohmann) sowie Gestaltung und Gestaltungstheorie (Prof. Tobias Becker) fand am 3. Mai das Masterkolloquium "...ohne Vorbild?" statt.

Der Anspruch ist heute vielfach originell und individuell zu arbeiten, eine eigene Handschrift zu entwickeln, Ausdrucksformen zu finden, die sich aus der konkreten Bauaufgabe herleiten und zeitgemäß, aber nicht „modisch“ zu bauen. – Haben Vorbilder hier überhaupt (noch) einen Platz und wenn ja, um was für Vorbilder handelt es sich: große „Meister“ und prominente Büros, kanonische Werke der Architekturgeschichte oder bestimmte Entwurfsstrategien?

 

 

Weitere Infos finden Sie unter: Mastersymposium Architektur "... ohne Vorbild?" | Fakultät II: Department Architektur (uni-siegen.de)

 

 

 

 

 

 

 

 

 Buchvorstellung und Diskussion

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Am 14.12.2023 stellte Eva von Engelberg in Weimar ihr Buch "Neo-Historismus? Historisierendes Bauen in der zeitgenössischen Architektur" vor.

Nähere Informationen finden Sie hier.

 

 

Ausstellung "Das Obere Schloss: Baugeschichte gezeichnet"

Im Rahmen des Master-Seminars "Baugeschichte gezeichnet" unter Leitung von Professorin Eva von Engelberg haben die Studierenden Bauphasenpläne zu ausgewählten Zeitphasen erstellt und die baulichen Veränderungen des Oberen Schlosses dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Ausstellung des Lehrgebiets Architekturgeschichte und des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss präsentiert.

 

 Ausstellung Architekturgeschichte Gezeichnet      Ausstellung Oberes Schloss

Die studentischen Arbeiten sind nun Teil der Dauerausstellung des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss (Burgstraße 5, 57072 Siegen)

 

 

 

Neuerscheinung Band 2 Frieder & Henner

Frieder & Henner 2

Der zweite Band der Schriftenreihe "Frieder & Henner" dokumentiert ein gemeinsames Projekt des Lehrgebiets Architekturgeschichte (Eva v. Engelberg-Dočkal) und des Fachs Kunst/Fotografie (Uschi Huber) an der Universität Siegen. Gegenstand der künstlerischen Analyse war das Stadtviertel Hammerhütte, nur wenige Gehminuten vom Siegener Hauptbahnhof entfernt. Hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Hammerwerk handelt es sich um eines der ältesten Gebiete der Stadt, das im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfuhr, aber nie großflächig überplant wurde. Bestimmend sind daher die Überlagerungen verschiedener Zeitschichten und eine kleinteilige, heterogene Struktur, die neue Perspektiven auf die Stadt und deren Geschichte ermöglichten.
Kern des Bandes bilden die im Wintersemester 2021/22 entstandenen künstlerischen Arbeiten von 17 Studierenden, die im Mai 2022 in der Alten Hammerhütter Schule präsentiert wurden. Gerahmt wird der Band durch ein Vorwort von Stadtbaurat Henrik Schumann und einen Text des Künstlers und Gastkritikers des Projekts Arne Schmitt (Köln/Zürich).
Der Band "Hammerhütte. Künstlerische Erkundung eines Quartiers" liegt als Printversion und in digitaler Form vor.

Weitere Informationen: Neue Reihe "Frieder und Henner" - Bd. 2: Hammerhütte | Universitätsverlag Siegen (uni-siegen.de)