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Masterseminar Denkmalpflege

 

Denkmalpflege

Die Denkmalpflege als das aktive Bewahren von Denkmalen umfasst ein breites Spektrum.

Es reicht von der Frage nach dem „Was“, also der Auswahl und dem Umfang des Schutzes, über dem „Wie“ der Erhaltung oder Wiederherstellung bis zum „Warum“ und damit der Erforschung und Bewertung des Bestandes. Zentrale Bedeutung kommt zudem der Erfassung, Dokumentation und Vermittlung der Denkmale zu. Grundlage all dessen sind umfassende Kenntnisse des jeweiligen historisch-kulturellen Kontextes sowie des Selbstverständnisses und der Geschichte der beteiligten Fachdisziplinen.

 

Denkmalpflege und Architekturgeschichte

Weshalb sich ein historisches Gebäude so präsentiert, wie wir es heute sehen, ist in vielen Fällen Ergebnis denkmalpflegerischen Handelns: Nur in Ausnahmefällen sind ältere Bauwerke in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten, mehrheitlich haben sie Veränderung in Form von Umbauten oder Sanierungen erlebt. Entsprechendes gilt für Denkmalensembles bis hin zu Altstadtkernen. Das Wissen um diese Veränderungen und deren historische Kontextualisierung sind zentrale Aspekte der Architekturgeschichte. Nur auf dieser Grundlage können wir auf die ursprünglichen Gestaltungen, Bauweisen und Nutzungen schließen und deren Wandel im historisch-gesellschaftlichen Umfeld verorten. Zugleich ist die Architekturgeschichte selbst maßgeblich an der Erhaltung historischer Objekte und Ensembles beteiligt, liefert sie doch deren Erforschung und Bewertungen als Grundlage der Unterschutzstellung.

 

Denkmalpflege in der architektonischen Praxis

Das Entwerfen im historischen Kontext – und damit vielfach in der Auseinandersetzung mit Denkmalen und geschützten städtebaulichen Strukturen – nimmt im heutigen Bauen eine zentrale Rolle ein. Kenntnisse zur Denkmalpflege sind für angehende ArchitektInnen daher von entscheidender Bedeutung. Dies umfasst die gesetzlichen Grundlagen, die Strukturen und Aufgabenfelder der staatlichen Denkmalpflege wie auch Fragen des entwerferisch-gestalterischen Umgangs mit dem Denkmal zwischen den Polen kontrastierend-modernistischer und anpassend-historisierender Ansätze. Nicht zuletzt können ArchitektInnen über das Entwerfen und den praktischen Umgang am Denkmal hinaus im weiteren Kontext der Denkmalpflege tätig sein, etwa als BauforscherInnen, als DenkmalpflegerInnen in den diversen staatlichen Institutionen, als ForscherInnen in den Bereichen Denkmalpflege und Denkmaltheorie oder in der Denkmalvermittlung.

 

Masterseminar „Denkmalpflege“

Das Seminar möchte einen Überblick über die vielfältigen Aspekte der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes geben und deren Grundlagen vermitteln. Ziel ist ein Verständnis des heutigen denkmalpflegerischen Handelns auf Basis der geschichtlichen Entwicklung, der Gesetzgebung sowie der Strukturen der Denkmalbehörden. Daneben werden deutsche und internationale Einrichtungen, wie etwa das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), mit ihren spezifischen Aufgaben und Betätigungsfeldern vorgestellt. Die verschiedenen Medien der Denkmalpflege (Denkmallisten, Inventare, Datenbanken, Denkmaltopographien) sollen unterschiedliche Instrumente der Dokumentation und Vermittlung aufzeigen.

Gefragt wird im Rahmen des Seminars auch nach dem Verhältnis von Denkmalpflege und zeitgenössischen Architekturtendenzen, wobei es gilt, die gestalterischen Ansätze beim Entwerfen am Denkmal zu reflektieren und zu charakterisieren. Schließlich kommen die aktuellen Debatten bezüglich der Rekonstruktion und des historisierenden Bauens zur Sprache.