Hinter den Kulissen der "exotischen Traumwelt" Wilhelma (1842-64).
Technische Innovationen zur Realisierung des Lustschlosses König Wilhelms I. von Württemberg.
Doktorandin: Isabell Eberling, M. Sc.
Erstgutachterin: Prof. Eva von Engelberg-Dočkal
Im Rahmen ihres laufenden Dissertationsprojektes erforscht Isabell Eberling die beim Bau der Stuttgarter Schlossanlage "Wilhelma" (1842-64) eingesetzten (bau)technischen Innovationen und deren Vorbilder. Das von Hofbaumeister Ludwig von Zanth im Auftrag König Wilhelms I. von Württemberg errichtete Lustschloss zeichnet sich durch eine ornamentreiche und detailreiche Ausgestaltung im damals hochmodernen "Maurischen Stil" aus. Neben der orientalisierenden Architektur wird die exotische Traumwelt durch eine umfangreiche, fremdländische Pflanzenwelt komplettiert, deren Kultivierung nur durch diverse Gewächshäuser möglich war. Die Pflanzenhäuser sind von Planungsbeginn an in das Gestaltungskonzept mitintegriert und zeichenen sich durch ihre filigrane Ornamentik aus. Neuerungen im Bereich der Gusseisen- und Gewächshaustechnik waren grundlegend für die Umsetzung dieses einzigartigen Märchenschlosses. Das technische Wissen sammelte Zanth unter anderem bei einer Rundreise durch Frankreich, England und den Niederlanden. Diese frühen Vorbilder erforschte Isabell Eberling unter anderem im Rahmen eines vierwöchigen England Aufenthaltes, der durch ein DAAD-Forschungsstipendium für Doktoranden und Doktorandinnen mitfinanziert wurde (8/2023). Das Dissertationsprojekt ermöglicht eine neue Einordnung der Wilhelma in die Historismusforschung und liefert Erkenntnisse zur Architektursprache und Bautechnikgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Siehe auch: Forschungsprojekt zur digitalen Rekonstrution der Wilhelma, 2020/21