Rezeption Heimatschutzarchitektur (Lilian Kraft)
Heimatschutzarchitektur – Rezeption einer traditionalistischen Architektursprache in den deutschen Ländern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Doktorandin: Lilian Kraft, M. Sc.
Betreuerin: Prof. Eva von Engelberg-Dočkal
Im Rahmen ihres laufenden Dissertationsprojektes erforscht Lilian Kraft die Rezeption der „Heimatschutzarchitektur“ in den deutschen Ländern von 1900 bis in die Nachkriegszeit – von den Anfängen bis hin zum Bedeutungsverlust der Architektursprache in den 1950er Jahren. Die Arbeit beruht also auf der Prämisse, dass es sich bei der sogenannten Heimatschutzarchitektur um ein architektonisches Phänomen handelt, das sich anhand von architekturimmanenten Faktoren erkennen lässt.
Die traditionalistische Architektursprache wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts in großem Umfang praktiziert, nicht nur in den deutschen Ländern, sondern auch beispielsweise in Frankreich und der Schweiz, wo sie heute oft positiv wahrgenommen wird. Im deutschen Raum wird sie hingegen häufig zugunsten des zeitgleich entstandenen „Neuen Bauens“ der Avantgarde übersehen. Zusätzlich sorgen zahlreiche konservative bis politisch rechte Vertreter dieser Architektursprache während des Kaiserreichs und des „Dritten Reichs“ bis heute für ein negatives Image. Die Untersuchung zielt darauf ab, eine differenzierte Neubewertung der architektonischen Qualität der „Heimatschutzarchitektur“ zu ermöglichen und ihren Beitrag zur Architekturgeschichte zu beleuchten.