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Wahlmodul Architektur und Gemeinsinn

Architektur ist ein Existential. Sie umgibt und bildet uns wie kaum ein anderes kulturelles Medium. Der Mensch kann sich sehr vielen Dingen aus seiner Umwelt entziehen, aber von Architektur kann er nicht abstrahieren. Sobald er in der Welt ist, baut und wohnt er. Architektur ist ein interphänomenales und interpersonales Medium. Das bedeutet, dass Architektur mit allen Sinnen und mit allen Ausprägungen von Rationalität erlebt und erfahren wird und dies sowohl bewusst wie auch unbewusst. Architektur ist ein Gegenstand des bloßen Gebrauchs wie auch ein Gegenstand des Wünschens, Hoffens, Genießens, Erfreuens und Belehrens wie auch ein Gegenstand des Zwanges, der Unterdrückung, der Monotonie und der Lebensfeindlicheit.
Gemäß der Arbeitshypothese: so, wie wir die Welt bauen, so sind wir, soll im ersten Teil des Seminars der für die Architekturtheorie grundständige Text „Bauen. Wohnen. Denken“ (1951) von Martin Heidegger gemeinsam gelesen werden. Die Quintessenz des Textes ist, dass Bauen und Wohnen für das Menschsein konstitutiv sind. Auf dieser allgemeinen Grundlage sollen in einem zweiten Teil des Seminars mit ausgewählten Texten von Michel Foucault, Henri Levebre, Edward Said, Jean-Francois Lyotard und Gion A. Caminada/Valerio Olgiati speziellen Problemen der unaufhebbaren Wechselbeziehung von Bauen, Wohnen und Existenz nachgegangen werden. Diese sind Erlebnisräume und ihre Qualitäten, Dystopien, das „Ende der großen Erzählungen“, der Blick auf andere Kulturen und der Wert des Einzelnen.

Erkenntnisziele: Ausbildung des eigenen Selbstverständnisses als angehende/e Architekt*in, Kritikfähigkeit, Stärkung der Urteilskraft und Einübung ins wissenschaftliche Arbeiten.

Termine

13. Oktober 2022 – 02.02.2023

Abgabe und Präsentation inkl. Schlussbesprechung finden am Donnerstag, den 2. Februar 2023 statt. 

 

Leistungen

Neben der aktiven Mitarbeit soll ein Plakat mit einem wissenschaftlichen Kriterien genügenden Text inkl. Abbildungen angefertigt werden (Vorlage wird auf Moodle bereitgestellt). Begleitet wird diese Arbeit neben einer Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten durch Korrekturen und eine große Abschlussdiskussion. 

 

Literatur

Martin Heidegger: Bauen. Wohnen. Denken (1951). Stuttgart 2022.
Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Frankfurt am Main 1976.
Henri Levebre: Die Produktion des Raums. München 1974.
Edward Said: Orientalismus. Frankfurt am Main 1978.
Jean-François Lyotard: Das postmoderne Wissen. Wien 1979.

Tom Schoper (Hg.): Ein Haus. Werk – Ding – Zeug? Gespräche nicht Gion A. Caminada, Hermann Czech, Tom Emerson, Hans Kollhoff, Valerio Olgiati. Wien 2017.